Links zu Rundfunkbeiträgen
http://www.wdr3.de/musik/musikkulturenbeiwdr3
/musikkulturenvorlage144.html
http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/kulturwelt
/hamelgundermann-coincidence-100.html
http://www.musikansich.de/review.php?id=14026
Coincidence ist ein Album, das sich nicht einfach kategorisieren lässt. Was die beiden Musiker Peter Hamel und Thomas Gundermann hier spielen ist eine ganz eigene Mischung aus Weltmusik, Ambient und Jazz, was man auch schon an der Instrumentierung mit Kirchenorgel und Sackpfeife erkennen kann. Auf den ersten Blick eine sehr ungewöhnliche Kombination, doch wenn man bedenkt, dass die Klangerzeugung beider Instrumente ja nicht grundsätzlich verschieden ist, relativiert sich dies. Die Unterschiede sind kultureller Natur. Auf der einen Seite die Orgel, auch Königin der Instrumente genannt, die im sakralen Bereich und der 'Hochkultur' angesiedelt ist, zum anderen die Sackpfeife, Instrument der Spielleute und der Jahrmärkte.
Peter Hamel und Thomas Gundermann lösen diese kulturellen Grenzen gekonnt und konsequent auf. Bei einem zufälligen ersten Aufeinandertreffen im marokkanischen Tanger obwohl beide in München leben (dies erklärt auch den Plattentitel Coincidence), hat man schnell eine gewisse musikalische Nähe gespürt und schon in Marokko begonnen, miteinander und mit einheimischen Musikern zu musizieren. Daraus entwickelte sich dann das gemeinsame Projekt Hamel - Gundermann. Mit eigenen Kompositionen und Improvisationen erschaffen es die beiden Künstlern Klanglandschaften, die mal karg, dann wieder weitläufig und ausufernd klingen, zu erschaffen. Grundlage ist dabei die Eule-Orgel der Himmelfahrtskirche München, die von Peter Hamel angenehm zurückhaltend gespielt wird und mit wenigen Registern die Räume öffnet, die Thomas Gundermann mit seinen Solopartien nutzen kann und mit seinen ausnotierten oder improvisierten Melodielinien füllt. Dabei lassen sich beide nicht nur von der westlichen Musiktradition leiten, sondern integrieren ganz selbstverständlich auch marokkanische oder indische Musiktraditionen, was der Musik einen sehr farbigen Charakter verleiht und zu einem besonderen Klangerlebnis werden lässt. Man sollte sich ganz auf diese Musik einlassen und wird so nach und nach immer mehr in die Musik hineingezogen.
Beim ersten Hören wird man vielleicht noch nicht die ganze Strahlkraft dieser Musik erkennen, doch nach mehrmaligem Hören besteht die Gefahr, dass man fast schon süchtig danach wird. Coincidence, ein Zufall der besonderen Art. Sehr empfehlenswert!
Rezensionen:
nmz 6/14 von Max Nyffeler
"Der näselnde Ton, die Mikrointervallik und die weit ausholenden Melodielienien der "Sackpfeifen" verbinden sich erstaunlich gut mit dem Klang der temperierten Orgel, was nicht zuletzt mit deren subtiler Registrierung zu tun hat. Auf die Anklänge an indische und mediterrane Musizierpraxis bei Gundermann regiert Hamel mit farbig bewegten harmonischen Mustern und feinem Liniengespinst. Ein inspiriertes Dialogisieren mit prallsinnlichen Klängen."
MUSICA SACRA Schwerpunktrezension Neue Orgelmusik
" Gundermanns Blasinstrumente die klangliche Sensation. Ihre Eigenart und gründlich studierte Spielweisenrufen den herkömmlichen Dudelsack ebenso herbei wie orientalische Musikwelten oder Jazz-Assoziationen. Hamels Repetitionsmuster mit starken Minimal-Elementen geben quasi den Ton an, über dem sich die Sackpfeifen, aufgeschrieben oder improvisiert, durchdringend aufschwingen"
Schwäbische Zeitung KULTUR Montag, 28. April 2014
Ungewöhnliche Begegnung
Hamel/ Gundermann: Coincidence.
Altdeutsche Sackpfeifen undKirchenorgel – das hört man
wirklich selten. Hier wechseln karge Klanglandschaften zu alten
Kirchentonarten, zu indischen Ragas und arabischem Maquams. Ungewöhnlich
auch das Zusammentreffen der beiden Musiker: Obwohl der
Komponist Peter Michael Hamel und Thomas Gundermann beide in
München leben, trafen sie sich zufällig in Tanger. Danach spielten beide
mit einem andalusischen Ensemble und einer Gnaoua-Bruderschaft. Zurück
in München, komponierte Hamel für Gundermann eine „Musik für
Sackpfeifen“. Drei der vier Sätze des Werks sind auf der CD zu hören.
Gundermann, der als Mitglied des Weltmusik-Kollektivs Embryo bekannt
ist, steuert exotische Skalen bei. Peter Michael Hamel spielt die
Eule-Orgel der Himmelfahrtskirche München zurückhaltend, kein Theaterdonner,
weder Büßerton noch himmlische Herrlichkeit. Umso
prägnanter kommen die Sackpfeifen Gundermanns zur Geltung. (bgw)
Inmusic:
Gerne präsentieren wir euch ausgefallene Musik jenseits des allgegenwärtigen Medienhypes.
Das Duo Hamel Gundermann ist gewiss nicht für jedermanns Ohren geeignet. Die Kompositionen
/ Improvisationen für Orgel und Dudelsack sind in ihrer Instrumentierung im ersten Moment
gewöhnungsbedürftig, doch erzeugen sie ein intensives Spannungsfeld,
welches im Laufe des Albums »Coincidence« (Schneeball
| CD | Worldmusic) zu einer meditativen Reise aus orientalischen
Weltmusik-Elementen, gepaart mit Klassik und Jazz, wird. Thomas
Gundermann, gelernter Musiker und Zauberer, Mitglied der Kultband Embryo, und Peter Hamel,
Avantgardist, Komponist und Musiker, sind weit gereiste Künstler, die ihre Erlebnisse und Erfahrungen
in einer spannenden Vertonung umgesetzt haben.
Folkmagazin APRIL/MAI 2014
„
Es ist ein tolles Konzept. Dudelsack und Orgel zusammen
einzusetzen. Es entsteht eine Stimmung. die für mich
Ähnlichkeiten hat mit dem Obertongesang der Mongolen
oder dem Joiken der Samen. Nur entschieden lauter und
volltöniger. Dann wieder beginnen die Assoziationen fein und werden lauter,lautmalerischer. Eine faszinierende CD Mit hypnotischer Kraft. Weshalb haben die Schotten den Dudelsack eingesetzt und die Kirchen die Orgel beides Pfeifeninstrumente?
Beide um Kraft zu schöpfen und zu übertragen
Auf dieser CD wird die Kraft zu Kräften potenziert!
Hol Dir Kräfte „